1889 |
Am 1. November wird Johanne Höch in Gotha/Thüringen als ältestes von fünf Kindern eines Versicherungsdirektors geboren. |
1911 |
Höhere Töchterschule und ein Jahr Bürotätigkeit auf Drängen der Eltern. |
1912 |
Beginn des Studiums an der Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg bei Harold Bengen. Reisestipendium zur Werkbundausstellung in Köln. |
1914 |
Unterbrechung der Ausbildung; zu Beginn des Krieges arbeitet sie in Gotha beim Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen. |
1915 |
Wiederaufnahme des unterbrochenen Studiums, jetzt an der Lehranstalt des staatlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin, in der Fachklasse von Emil Orlik.
Beginn der Freundschaft mit Raoul Hausmann. |
1915-26 |
Halbtagsstelle als Entwurfszeichnerin in der Redaktion für Handarbeiten im Ullstein-Verlag; eigenes Atelier in Berlin-Friedenau (Büsingstr. 16). |
1916-18 |
Erste Collagen und Fotomontagen; Kontakte zu den Berliner Dadaisten; Zusammenarbeit mit dem Promoter der Berliner DADA-Bewegung Raoul Hausmann; Begegnung mit Helma und Kurt Schwitters. Die DADA-Puppen entstehen. |
1919 |
Beteiligung bei der ersten DADA-Ausstellung bei Israel Ber Neumann am Kurfürstendamm; Mitglied der „November-Gruppe“. |
1920 |
Beteiligung als einzige Frau an der „Ersten Internationalen DADA-.Messe“ im Kunstsalon Dr. Otto Burchard in Berlin. Diese Ausstellung zusammen mit Raoul Hausmann, John Heartfield, George Grosz, Richard Huelsenbeck, Wieland Herzfelde, Johannes Baader, Max Ernst und anderen kann als größte öffentliche Aktion der deutschen DADA-Bewegung bezeichnet werden. Wanderung nach Rom; in Rom Kontakt zu den Futuristen. |
1921-22 |
Gemeinsame DADA-Tournee nach Prag mit Helma und Kurt Schwitters sowie Raoul Hausmann. Gestaltung der ersten Grotte im MERZ-Bau von Kurt Schwitters. Bekanntschaft mit Theo und Nelly van Doesburg, Hans Arp und Lazlo Maholy-Nagy.
Trennung von Hausmann (1922), |
1924 |
Erster Paris-Aufenthalt. Bekanntschaft mit Tristan Tzara. Beteiligung an der „Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung“ in der Sowjetunion. |
1925 |
England-Reise. Zweite Grotte im MERZ-Bau von Schwitters. Zweite Paris-Reise. |
1926 |
Reise nach Kijkduin/Holland; Begegnung mit der Schriftstellerin Til Brugman. Kontakt mit der Gruppe „de Stijl“. |
1926-29 |
Lebt zusammen mit Til Brugman in Den Haag. Mitglied der Künstlergruppe „onafhankelijken“ (Die Unabhängigen). Reisen nach Paris, Italien, Norwegen, Belgien, Österreich, in die Schweiz und die Tschechoslowakei. Bekanntschaft mit Piet Mondrian. |
1929-32 |
Erste Einzel-Ausstellung in der Avantgarde-Galerie „De Bron“ in Den Haag. Beteiligung mit Fotomontagen an der Internationalen Werkbund-Ausstellung „Film und Foto“ 1929 in Stuttgart. Reisen nach Italien, Paris, in die Schweiz, nach Norwegen, Belgien und Österreich. |
1932 |
Übersiedlung nach Berlin mit Til Brugman.
Die im Bauhaus Dessau vorbereitete Einzel-Ausstellung wird durch die Nationalsozialisten verhindert. Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen im Ausland. |
1933 |
Der öffentliche Auftrag zu einer Dekoration für die Bauabteilung der Fremdenverkehrsamtes kommt durch die Machtübernahme nicht mehr zustande. Reise im Wohnwagen durch Holland und Italien. |
1934 |
Einzel-Ausstellung in der Galerie dÁudretsch in Den Haag. Ausstellung in Brünn/Tschechoslowakei. Schwere Erkrankung an Basedow. Eine Operation rettet ihr das Leben. |
1935 |
Veröffentlichung von Till Brugmanns erster Publikation in deutscher Sprache „Scheingehacktes“ mit Illustrationen von Höch. Begegnung mit Kurt Heinz Matthies. Trennung von Brugmann. |
1935-43 |
Völliger Ausschluss aus der Kunstwelt. |
1937 |
Die Diffamierung als Kulturbolschewistin kommt einem Berufsverbot gleich. Sie ist in Wolfgang Willrichs Säuberungsfibel aufgeführt. Radikale Vereinsamung. |
1938 |
Heirat mit dem Volkswirtschaftler und Pianisten Dr. Kurt Heinz Matthies am 16. September. |
1939 |
Kauf des Grundstücks An der Wildbahn 33 am 14. September mit Hilfe einer kleinen Erbschaft. Umzug am 3. November von Berlin-Friedenau, Rubensstr. 89 nach Berlin-Heiligensee. Sie beginnt sofort mit der Gartenarbeit.
Während des Krieges versteckt sie ihre Kunstwerke und die ihrer Freunde im Haus. Zuletzt vergräbt sie aus Angst vor den russischen Truppen einige Werke für kurze Zeit im Garten. |
1942-44 |
Versuch künstlerischer Betätigung während der Kriegsjahre. Sie beantragt einen Ausweis zum Bezug von Malmitteln. Unterstützung durch die Deutsche Künstlerhilfe und die Ehrenversorgung der Stadt Berlin. Es entstehen zahlreiche Blumen-Aquarelle. Im Rahmen des Künstler-Nothilfeprogramms malt die Technikbegeisterte die Borsig-Werke von innen.
Lebt seit 1942 allein. 1944 Scheidung von Matties. |
1945-46 |
Nach Kriegsende Beteiligung als eine der ersten Künstlerinnen am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Berlin. Ausstellung in der Galerie Rosen/Berlin |
1947 |
Erste Montagen mit Farbfotos |
1948 |
Teilnahme an der „DADA-Retrospektive“ im Museum of Modern Arts/New York. |
1949 |
Erste Einzelausstellung nach dem Krieg, Galerie Franz/Berlin |
1951 |
Verletzung des rechten Auges beim Schneiden der Kletterrosen. Das volle Sehvermögen erreicht sie nicht wieder. |
1953 |
Briefaquarell an die Schwester Marianne |
1961 |
Ehrengast in der Villa Massimo in Rom. „Retrospektive 1918-1961“, Galerie Nierendorf/Berlin. |
1965 |
Berufung als Mitglied an der Akademie der Künste/Berlin |
1966 |
Ausstellung „The Dada-World of Hannah Höch“, Malborough Gallery/London. |
1968 |
Ausstellung Kunstamt Reinickendorf. Erste umfassende Biographie von Heinz Ohff.
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1969 |
Ausstellung Kasseler Kunstverein – die Ausstellung zeigt erstmals einen repräsentativen Querschnitt ihres Schaffens.
Ablehnung des Angebots, ein Apartment im Hansaviertel zu beziehen. Errichtung eines Anbaus durch die Baubehörde in Reinickendorf zum 80. Geburtstag der Künstlerin. |
1971 |
Erste Gesamtausstellung der Collagen und Fotomontagen in der Akademie der Künste/Berlin.
In den 70er Jahren lässt sie sich an den Augen operieren und kann wieder Farben sehen |
1971-73 |
Zahlreiche Fotografien des Gartens von Liselotte und Armin Orgel-Köhne verarbeitet Höch zu der Fotomontage „Lebensbild“. Höchs Kommentar zu Aufnahmen, die durch ein Kaleidoskop gemacht werden: Wie ich mich in meinem Garten auflöse. |
1973 |
Ausstellung Kunsthalle Bielefeld |
1974 |
Ausstellung National Museum of Modern Art/Kyoto |
1975 |
Ausstellung Galerie Nierendorf/Berlin |
1976 |
Retrospektive im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und in der Nationalgalerie Berlin
Die Stadt Berlin verleiht Höch die Ehrenprofessur.
Ihr Kommentar dazu: Mein Garten wird sich freuen. |
1976-77 |
Ausstellung Museum Sztuki/Lodz. |
1977 |
Beteiligung an der 15. Europäischen Kunstausstellung Berlin „Tendenzen der Zwanziger Jahre“ und „Berlin Now“, Goethe-Institut/New York |
1978 |
Ausstellung „Hannah Höch – Ein Leben mit der Pflanze“, Städtisches Museum/Gelsenkirchen.
Am 31. Mai stirbt Hannah Höch im Alter von 88 Jahren in ihrem Haus in Berlin-Heiligensee. Sie hinterlässt ihren sehr individuellen Garten und den größten DADA-Fundus überhaupt. |
1979 |
Ausstellung Galerie Nierendorf/Berlin zum 90. Geburtstag. |
1980 |
Ausstellung „Fotomontagen, Gemälde, Aquarelle“, Kunsthalle Tübingen
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1982 |
Ausstellung Galerie Remmert & Barth/Düsseldorf |
1989 |
Ausstellungen zum 100. Geburtstag
Rathausgalerie Reinickendorf/Berlin
Galerie Bodo Niemann/Berlin
„Ihr Leben, ihr Werk, ihre Freunde“, Berlinische Galerie/Berlin. |
1993 |
Ausstellung Schloss Friedrichstein/Gotha |
1996 |
Ausstellung Walker Art Center/Minneapolis |
1997 |
Ausstellung „The Photomontages of Hannah Höch“, The Museum of Modern Art/New York |
2003 |
Ausstellung Itami Museum/Itami, Japan |
2004 |
Ausstellung Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia/Madrid. |
2007 |
Ausstellungen
„Aller Anfang ist DADA“, Berlinische Galerie/Berlin
„Hannah Höch – Gartenwelten“, Schloss Friedenstein/Gotha |